Liebe Eltern,
seit dem vergangenen Schuljahr beschäftigen wir uns intensiv im Rahmen von Fortbildungen und Konferenzen mit der Neukonzeptionierung unseres Schulregelwerks. Ziel war es, gemeinsam mit ihren Kindern ein Regelwerk zu entwickeln, das einfach und klar strukturiert ist, positiv formuliert ist und ihrem Kind eine verlässliche Orientierung im Schullalltag bietet. Deswegen haben wir fünf Metaregeln (Grundregeln) entwickelt, die ein rücksichtsvolles und freundliches Miteinander ermöglichen.

Ich bin freundlich.
Ich nehme Rücksicht.
Ich sorge für einen perfekten Schultag.
Ich löse Streit friedlich.
Ich sorge für Ordnung.

Diese Regeln gelten sowohl am Schulmorgen, als auch in der OGATA oder in der Randstundenbetreuung und werden vom gesamten schulischen Personal gleich und konsequent vertreten.
Jeden Monat wird eine der 5 Metaregeln anlassbezogen besonders hervorgehoben, um unsere Schülerinnen und Schüler nachhaltig zu sensibilisieren.
Ebenfalls haben wir großen Wert darauf gelegt, ihr Kind in diesen Prozess mit einzubeziehen. Dazu wurden neue Formen der Schülermitwirkung eingeführt. So tagt in allen Klassen einmal pro Woche der Klassenrat. Dort können Schüler eigene Anliegen vorbringen oder Konflikte und Störungen aus der Woche thematisieren und selbstständig Lösungen entwickeln.
Jede Klasse hat ein Klassensprecherteam (Mädchen/Junge), das Wünsche und Anliegen im Klassensprecherrat (Treffen aller Klassensprecher mit der Schulleitung) erörtern kann. Umgekehrt werden die Klassensprecherteams dort über neue Ideen und Entwicklungen informiert, die sie dann im Klassenrat an ihre Klassenkameraden weitergeben.
Das größte schulische Schülergremium ist die Schulversammlung. Diese tagt immer dann, wenn allen Schülern Arbeitsergebnisse präsentiert werden. Dies ist auch bei den Schulregeln geschehen.
Zugleich haben wir mit den Kindern erörtert, wie wir bei Regelverstößen vorgehen. Dabei fiel die Entscheidung auf einen gestuften Sanktionskatalog, der den Schülern zunächst immer die Möglichkeit einräumt, auf Regelverstöße zu reagieren (mündlicher Hinweis, gelbe Karte). Erst im Wiederholungsfall erhält der Schüler eine rote Karte und muss sich mit Hilfe eines Abschreibtextes (JG 2, 3 und 4) und eines Fragebogens zu Hause mit seinem Regelverstoß auseinandersetzen. In JG 1 benötigen die SuS beim Ausfüllen die Unterstützung durch die Eltern (Der Text soll in JG 1 nicht abgeschrieben werden).
Zentral ist dabei, dass der Schüler selbstständig einen Lösungsansatz formuliert, wie er die Einhaltung zukünftig umsetzen möchte. Hat ein Kind Schwierigkeiten beim Umgang mit Regeln, ist dies eine wichtige Information für Eltern. Daher unterschreiben die Eltern diesen Fragebogen.
Sollte ein Kind häufiger die Regeln nicht einhalten können, werden die Eltern zu einem Gespräch gebeten, um gemeinsam festzulegen, welche Regeln das Kind ohne Hilfe noch nicht einhalten kann und wie Eltern ihr Kind und die Schule unterstützen können. Eine mögliche Vereinbarung ist ein zeitlich begrenzter Verstärkerplan, der die Einhaltung ausgewählter Regeln belohnt und positives Verhalten verstärkt.
Ausgenommen von der Stufung sind verbale und körperliche Aggressionen. Um allen Kindern einen sicheren und gewaltfreien „Raum“ zu bieten, wird bei körperlicher und verbaler Gewalt unmittelbar die „rote Karte“ vergeben und der Besuch des Trainingsraumes (Freitags in der 6.Std.) ist verpflichtend. Dort werden mit Unterstützung der Lehrkraft gemeinsam die Hilfsfragen erneut besprochen und eine Lösung erarbeitet. Dieser Schritt erscheint uns notwendig, um die Kinder für einen gewaltfreien Umgang zu sensibilisieren.
Ebenso bieten wir ab dem Schuljahr 2015/16 eine professionelle Mediation durch ausgebildete Mediatoren an. Diese Mediation wird wöchentlich angeboten und hat den besonderen Vorteil, dass außenstehende Experten die Beratung und Begleitung leisten. Dort können die Kinder Konflikte oder Probleme unter professioneller Anleitung aufarbeiten.

Die Gesamtkonzeption wurde am 28.05.2015 in der Schulkonferenz gemäß §65 Abs.23 besprochen und einstimmig beschlossen.

• Schulordnung.pdf